GM1 - Feuchtgebiet trifft Trockenzone

Samstag Abend, üble (Pariser) Vorstadttristesse, ganz allein, betörendes Verlangen. Kahle Behausung, nur billiger Bordeaux und pestilenzialischer Pastis am Tisch. Zigaretten verbannt, Schokolade aus. Auf Netflix nichts Neues. Kauern auf der verwaisten Couch, nur die Zierfische im Wasserglas drehen ihre immergleichen Runden.
Im TV die ewigfade Hollyweltidylle, auf Grindr triviale Offerten von French Kisses. Der liebestolle Spielgefährte aufgebrochen zum primitiven cineastisch animierten Erfahrungsaustausch. Etwas entrückt, doch noch immer rallig, rattig, scharf. Doch leider auch verschnupft, denn die hauseigene Gurkenzucht will nicht gelingen. Dabei so kostbar, denn jeder grüne Großstab könnte zum analstimulierenden Leckerbissen werden. Manuelle Masturbation? Keine Alternative, nur der letzte Schlupfwinkel des Aussichtslosen, seelenlos! Doch das gierige Gestell tobt in dieser aufgeladenen Welt. Es will erobert werden, sehnt sich nach tuchfühlender, blanker fremder Haut, nach hüllenloser saftiger Intimität. Nach einem Geschöpf, das riecht und schmeckt. Prime time Samstag Abend.
Aufwachen…
Aufstehen, Aufputzen, Auf und ...
GM¹ lauert in Wiens monumentaler Pratersauna. Darin exquisite Testosteronbomben in ungehemmter Heiterkeit. Hervorbrechende Installationen, Lust weicht Überdruss. Doch man verspricht nichts. Gar nichts.