Grüne bringen Öffnung der Ehe ins Parlament

Mittwoch brachten die Grünen im Parlament einen Antrag auf Öffnung der Ehe ein. Dieser wird demnächst im Justizausschuss behandelt werden.
Für Bundesrat Marco Schreuder, Sprecher der Grünen Andersrum, ist es "höchst an der Zeit, dass nicht mehr zwischen Beziehungen erster und zweiter Klasse unterschieden wird". Zudem weist er darauf hin, dass eine parlamentarische Mehrheit möglich ist: "Die SPÖ und das Team Stronach haben im Wahlkampf gesagt, dass sie für die Öffnung der Ehe eintreten werden. Die NEOS wiederum wollten ursprünglich nur die Eingetragene Partnerschaft der Ehe gleichstellen, haben aber oft selbst gesagt, dass dies ein Fehler ihres Programms sei und es bald Änderungen geben soll."
Wenn im Justizausschuss der Grüne Antrag abgestimmt wird, so ist ein Offenbarungseid von SPÖ, TS und NEOS notwendig, denn: "Sollte die SPÖ aus Rücksicht auf den alten und neuen Koalitionspartner dagegen stimmen, das Team Stronach merkwürdige homophobe Äußerungen ihres Abgeordneten Marcus Franz übernehmen und die NEOS die Öffnung der Ehe doch nicht unterstützen, gibt es keine parlamentarische Mehrheit. Wenn alle ihre Programm- und Wahlversprechen halten, dann gibt es eine Mehrheit für BürgerInnenrechte von Lesben und Schwulen in diesem neuen Parlament", so Schreuder. In der nächsten Nationalratssitzung werden die Grünen auch die Öffnung der Eingetragenen Partnerschaft für verschiedengeschlechtliche Paare via Antrag fordern.
ÖFB und Grüne Andersrum gegen Homophobie
Freitag vergangener Woche trafen sich Ulrike Lunacek, Abgeordnete zum Europaparlament, Ewa Dziedzic, Referentin für LGBT-Politik im Grünen Parlamentsklub und Bundesrat Marco Schreuder, Bundessprecher der Grünen Andersrum, mit Vertretern des ÖFB und der österreichischen Bundesliga. Hintergrund waren immer wieder auftauchende homophobe Sprechchöre wie etwa „Schwuler, schwuler DFB“ beim WM-Quali-Spiel gegen Deutschland. Die Bereitschaft des ÖFB für ein Klima zu sorgen, in dem Fans und Spieler und Spielerinnen offen lesbisch und schwul leben können ist da. Im Jänner werden die Gespräche auch mit Fanklubs fortgesetzt.
Mehr Info: schreuder.at/2013/11/20/oefb/
Keine Homophobie bei Beenie Man Konzert in Wien
Am 25. November wird im Wiener Lokal „Reigen“ der jamaikanische Dancehall-Artist Beenie Man auftreten. In einigen Songs früherer Alben rief auch er – wie andere jamaikanische Künstler – zu Morden an Lesben und Schwulen auf. Das Thema ist sehr sensibel, denn in Jamaika werden Lesben und Schwulen-Aktivisten leider tatsächlich ermordet und es finden leider immer wieder grauenhafte Hetzkampagnen statt. Gleichzeitig gab es nicht nur weltweit Proteste gegen solche so genannten „Battyman-Tunes”, sondern mittlerweile auch auf Jamaika, wo allmählich ein politischer Prozess gegen Diskriminierungen von Lesben, Schwulen und Transgendern stattfindet. Ein Weg, der freilich erst langsam beginnt.
Umso erfreulicher, dass ich beim Veranstalter des Beenie Man-Konzerts im Reigen, großes Verständnis für dieses Thema finden konnte und wir überein kamen, dass Beenie Man vorab garantieren muss, dass keine solchen Hetzkampagnen in Wien stattfinden. Beenie Man hat diese Erklärung mittlerweile abgegeben und unterschrieben.
Beenie Mans Erklärung im Wortlaut und mehr Infos hier: schreuder.at/2013/11/21/keine-homophobie-beim-beenie-man-konzert-im-reigen/
gruene-andersrum.at