Grüne vor FPÖ vor SPÖ ...

Der aktuelle Zwischenstand bei der Wahlumfrage auf gayboy.at (bei 1.797 Stimmen) beweist einmal mehr, dass sich Schwule nicht einfach in eine Kategorie stopfen lassen ...
Nur 11,9 % der gayboy-User planen derzeit ungültig zu wählen bzw. gar nicht erst zur Wahl zu gehen. Rechnet man diese aus dem aktuellen Zwischenergebnis heraus, ergibt sich eine klare Mehrheit links der Mitte (Grüne, SPÖ, Piraten, KPÖ) – selbst wenn man NEOS weder links noch rechts sieht und rechnet (Hans Peter Haselsteiner sieht die NEOS aufgrund des „ungeteilten Liberalismus“ weder links noch rechts).
So weit so erwartbar – schließlich vertreten gesellschaftspolitisch links stehende Parteien einen meist unkomplizierteren und offeneren Umgang mit LGBT-Anliegen – siehe auch die große Befragung der wahlwerbenden Parteien durch das Rechtskomitee Lambda:
www.rklambda.at/News/nrw2013/nrw2013.htm
Auch wenn mittlerweile die meisten Parteien – inzw. auch das Team Stronach hochoffiziell – ein weitestgehend „normalisiertes“ Verhältnis zu LGBT-Themen haben, gibt es eine Partei, die wiederholt mit Politik „für die Ärmsten der Armen“ und „nicht für die Wärmsten der Warmen“ punktet. Mit derzeit 20,66 % (Nichtwähler rausgerechnet) wieder ein sehr beachtliches Ergebnis (2008 bei der Wahlumfrage 22,98 %) für die FPÖ. Auch in Umfragen unter der Gesamtbevölkerung liegen die Freiheitlichen derzeit bei etwa 20%. Das zeigt sehr schön, dass in der LGBT-Community nicht nur die Haltung zu LGBT-Themen für das Wahlverhalten von Bedeutung ist, man ein Leben wie jeder andere Wähler auch führt und damit auch noch andere Themen wahlentscheidend sind.
Ohne das Ganze jetzt weiter bewerten zu wollen, macht die FPÖ also offenkundig Politik, die auch bei den „Wärmsten der Warmen“ ankommt – eben bei jenen, bei denen LGBT-Themen nicht wahlentscheidend sind. Konsequenter Weise macht es dann auch Sinn, diese nicht mit Antworten auf die Parteienbefragung zu LGBT-Themen durch das RKL zu „verschrecken“ (wie 2008 war die FPÖ auch heuer die einzige Partei, die den Fragenkatalog trotz Erinnerung nicht beantwortet hat).
Das Spitzenfeld aus Grünen, FPÖ und SPÖ ist derzeit ein sehr knappes und die beiden Parteien, die sich – auch medial – stark um LGBT-Themen engagieren, also Grüne und SPÖ, punkten hier (wenngleich die SPÖ hier mit derzeit 19% deutlich unter allgemeinen Umfragen liegt, in denen sie auf etwa 28% kommt).
Während die ÖVP mit bereinigten 8,09 % derzeit traditionell schwächelt (2008: 8,36% und 2006: 14,95 % bei den gayboy-Wahlumfragen) und das BZÖ wie in allen aktuellen Umfragen auch bei gayboy-Usern den Einzug in den Nationalrat nicht schaffen würde, liegen die übrigen Kleinparteien überproportional gut. Ginge es nur nach gayboy-Usern, wären BZÖ und KPÖ die einzigen bundesweit antretenden Parteien, die den Einzug in den Nationalrat nach derzeitigem Stand der Umfrage nicht schaffen würden.
Die Wahlumfrage läuft noch bis 24. September 2013. Die ersten 8 Tage wollten wir das Stimmverhalten nicht durch Zwischenergebnisse beeinflussen - ab sofort seht ihr den aktuellen Stand ganz unten auf der gayboy.at-Startseite ...