Mein offener Brief an das ÖOC und der Bitte, LGBTs weltweit den Rücken zu stärken.

In Russland gilt seit Juni ein Gesetz gegen “homosexuelle Propaganda”, welches die Thematisierung von “nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen” unter Strafe stellt. Die deutsche Justizministerin betonte erst kürzlich, dass dies gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstößt. Die fatalen Auswirkungen dieses Gesetzes werden nun immer sichtbarer: nationalistische Gruppen locken Homosexuelle zu vermeintlichen Dates, misshandeln und filmen diese und stellen das Videomaterial im Internet zur Schau. Aufklärungsarbeit gegen solche Hate-Crimes wird durch das neue Propaganda-Gesetz nicht nur verunmöglicht, die Gewaltverbrechen werden vielmehr geschürt.

Boycott Sochi 2014?

Im Februar 2014 werden auch die Olympischen Winterspiele in Russland stattfinden. Erst kürzlich stellte der russische Sportminister klar, dass das Propaganda-Gesetz natürlich auch für die Teilnehmer_innen in Sochi gelten wird. Boykott-Aufrufe machen seitdem die Runde. Gleichzeitig weisen russische LGBT- und Menschenrechts-Organisationen darauf hin, wie wichtig die Olympischen Spiele für ihre Arbeit vor Ort in Russland sind.

Ich habe diese Diskussion heute zum Anlass genommen, um dem Präsidenten (Dr. Karl Stoss) und dem Generalsekretär (Dr. Peter Mennel) des Österreichischen Olympischen Komitee einen offenen Brief zu schreiben. Diesem ist auch eine Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Hoffnung beigelegt. Die österreichische Delegation hat in Sochi die Möglichkeit ein Zeichen zu setzen und den Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen in Russland (und auf der ganzen Welt) Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben.

Der offene Brief an das Österreichische Olympische Komitee ist hier als PDF zu finden:

www.peter-kraus.at/wp-content/uploads/offener-Brief-Sochi-Stoss.pdf

Mehr Informationen:
gruene-andersrum.at