Kommentar: Gery Keszler und das verletzte Ego

Ein neuer Tag, eine neue Nachricht über Gery Keszler. Nach seinem Auftritt bei der Wiener ÖVP, seinem inzwischen berüchtigten Social Media Post über das Hinterteil eines Politikers und das "verschlagene" Gesicht eines anderen (inkl. Entschuldigung für eben dieses Posting), meldete sich Keszler nun in einem Interview mit Wien heute erneut zu Wort.
In diesem sprach er von Fehlern der letzten Tage, er habe sich " hinreißen lassen, die nicht konstruktiv sind. Aber es ist Wehmut da. Aber es ist auch der Wille und der Ehrgeiz da, etwas Neues auszuprobieren und sich mit vielen neuen Leuten zusammenzusetzen. Natürlich ist auch Gernot Blümel dabei, aber das ist einer von vielen“. Einen Hieb auf die Wiener SPÖ konnte er sich auch dieses Mal wieder nicht verkneifen.
"„Man hat mir nicht verziehen, dass Gernot Blümel am 2018er Life Ball am Rathausplatz auf der Bühne stand. Das weiß jeder und seitdem ging es bergab mit der Harmonie. Ich war gezwungen aufzuhören. Ich möchte, dass es jeder hört. Es ist keine Willkür von mir gewesen. Ich bedauere es extrem. Es könnte wunderbar heuer im Juni ein Life Ball stattfinden, wenn man vernünftiger und vor allem unpolitischer gesprochen hätte.“
Egal wie man die Situation sieht, kann man wohl eindeutig festhalten, dass die Kommunikation zwischen Keszler und der Stadt Wien völlig zusammengebrochen ist. Wo das Problem liegt ist allerdings weniger eindeutig. Fakt ist, dass die Stadt Wien den Life Ball bis zum Schluss mit rund 800.000 EUR und der Gratis-Verfügung des Rathauses unterstützt hat. Fakt ist auch, dass der Ball von einem Verein organisiert wurde, die Stadt Wien war also nie für die Finanzierung, das Sponsoring oder sonstige organisatorische Aufgaben zuständig war.
Keszler fühlt sich offensichtlich schlecht behandelt und im Stich gelassen, aber das Argument, dass der Auftritt eines ÖVP Politikers für das Aus der Unterstützung verantwortlich ist, ist schlichtweg lächerlich. Allein der Werbewert der Veranstaltung für die Stadt war höher als innenpolitische Kleinkriege. Ich finde es auch eigenartig, dass eine Veranstaltung dieser Größe und Popularität nur einen Hauptsponsor hat. Sponsoren können immer schwierig sein, aber ich bin lange genug unterwegs um mich zu erinnern, als der Life Ball noch eine Vielzahl an Sponsoren hatten. Und das zu Zeiten, als der Life Ball im ORF kaum in den Nachrichten erwähnt wurde, geschweige denn live ausgestrahlt wurde.