Candy Licious stellt sich vor

Mein Name ist Candy Licious – die meisten kennen mich wahrscheinlich von diversen Clubbings, bei denen ich Kondome, Süßigkeiten oder Shots verteile. Andere haben mich vielleicht schon mal im ROPP angetroffen, in dem ich Karaoke und Spieleabende hoste.
Manchmal bin ich aber auch bei diversen Podiumsdiskussionen eingeladen, um über meine mittlerweile 4-Jährige Drag-Erfahrung und meine Meinung zu aktuellen politischen Themen zu sprechen. Auch letzten Samstag war ich bei der Veranstaltung Drags-in-Red, von „Queer SPÖ Währing“, im Roten Bogen eingeladen, um dort über meine Erfahrungen zu berichten. Auch Dragqueen und Djane Ginger Red war dort um über ihr Drag-Dasein zu sprechen.
Während dem Gespräch ist mir wieder eingefallen, dass ich es nicht immer leicht hatte, als Dragqueen respektiert zu werden - auch jetzt bin ich in Situationen, an denen ich auf Äußerlichkeiten reduziert werde und ich als Mensch gar nicht wahrgenommen werde.
In Bars, in denen sich vermehrt Hetero-Typen aufhalten, lädt mein Outfit meistens dazu ein, mir auf meinen Arsch oder meine Titten zu greifen – egal ob es mir gefällt oder nicht. Natürlich weiß ich jetzt, wie ich mich wehren kann und packe dann auch ordentlich im Schritt des Mannes zu. Anfangs war das sehr aber befremdlich, eine grobe Überschreitung persönlicher Grenzen. Solche Situationen erlebe ich als Mann maximal im Hard-On, wo ich natürlich nix dagegen hab ;).
Was häufig passiert, und leider nicht nur mir wiederfährt, sind Uber Fahrer, die einen nicht einsteigen lassen wenn man mit Perücke und High Heels auf das Taxi wartet. Ich habe schon erlebt, dass der Uber Fahrer langsamer wird, mich sieht und dann schnell weiterfährt. Ob sie Angst davor haben, dass ich mich an sie ranschmeiße, oder sie einfach nur homophob sind, weiß ich nicht. Ich habe von Uber noch keine Erklärung bekommen.