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Candy Licious stellt sich vor

2020-01-24|11:44 · von candylicious @ gayboy.at

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(c) Viktoria Posch

Mein Name ist Candy Licious – die meisten kennen mich wahrscheinlich von diversen Clubbings, bei denen ich Kondome, Süßigkeiten oder Shots verteile. Andere haben mich vielleicht schon mal im ROPP angetroffen, in dem ich Karaoke und Spieleabende hoste.


Manchmal bin ich aber auch bei diversen Podiumsdiskussionen eingeladen, um über meine mittlerweile 4-Jährige Drag-Erfahrung und meine Meinung zu aktuellen politischen Themen zu sprechen. Auch letzten Samstag war ich bei der Veranstaltung Drags-in-Red, von „Queer SPÖ Währing“, im Roten Bogen eingeladen, um dort über meine Erfahrungen zu berichten. Auch Dragqueen und Djane Ginger Red war dort um über ihr Drag-Dasein zu sprechen.


Während dem Gespräch ist mir wieder eingefallen, dass ich es nicht immer leicht hatte, als Dragqueen respektiert zu werden - auch jetzt bin ich in Situationen, an denen ich auf Äußerlichkeiten reduziert werde und ich als Mensch gar nicht wahrgenommen werde.


In Bars, in denen sich vermehrt Hetero-Typen aufhalten, lädt mein Outfit meistens dazu ein, mir auf meinen Arsch oder meine Titten zu greifen – egal ob es mir gefällt oder nicht. Natürlich weiß ich jetzt, wie ich mich wehren kann und packe dann auch ordentlich im Schritt des Mannes zu. Anfangs war das sehr aber befremdlich, eine grobe Überschreitung persönlicher Grenzen. Solche Situationen erlebe ich als Mann maximal im Hard-On, wo ich natürlich nix dagegen hab ;).


Was häufig passiert, und leider nicht nur mir wiederfährt, sind Uber Fahrer, die einen nicht einsteigen lassen wenn man mit Perücke und High Heels auf das Taxi wartet. Ich habe schon erlebt, dass der Uber Fahrer langsamer wird, mich sieht und dann schnell weiterfährt. Ob sie Angst davor haben, dass ich mich an sie ranschmeiße, oder sie einfach nur homophob sind, weiß ich nicht. Ich habe von Uber noch keine Erklärung bekommen.

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2020-01-24|11:46 · von candylicious @ gayboy.at

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(c) Julia Fuchs

Aber nicht nur Heteros benehmen sich unhöflich zu Dragqueens – Selbst innerhalb der Schwulen Szene hatte ich es mit dem Dating nicht leicht.


Sobald ich während einem Date oder nach einer geilen Nacht mit einem Typen gesagt habe, dass ich einmal die Woche als Dragqueen das Haus verlasse, waren sie ganz schnell weg, weil sie lieber einen „richtigen“ Mann haben wollen und „keine“ Frau.


Fragen wie „Wärst du gerne eine Frau?“ oder „Machst du das jeden Tag?“ sind am Anfang oft gekommen. Und nein, ich liebe es unter dem Make-Up Bernhard zu sein. Und nein, als Dragqueen jeden Tag außer Haus zu gehen würde meinen Terminplaner zum Platzen bringen, ich brauche fürs Herrichten ca. 2 Stunden.


Aber natürlich gibt es nicht nur negative Aspekte von Drag, sonst würde ich nicht so viel unterwegs sein. Dragqueen sein ist für mich eine Kunstform, mit welcher ich aufzeigen kann, dass es nicht darauf ankommt, was ich anhabe oder welches Make-up ich trage. Die Message und der Mensch dahinter sind was zählt. Mittlerweile bin ich sehr glücklich über die Unterstützung meines Umfelds. Ohne Back-up hätte ich schon lange aufgegeben. Aber da das nicht der Fall ist, werde ich euch noch lange mit meinen süßen Outfits und Texten versüßen ?


XOXO eure Candy Licious

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