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Queen of Drags - Recap Episode 4

2019-12-06|13:40 · von Rene K.

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@ProSieben/Screenshot

Zwei Schritte vor, drei zurück. War die letzte Sendung ein bisheriges Highlight, folgt nun die bisher schlechteste Folge der Staffel, mit einer Eleminierung die mich nur den Kopf schütteln lässt.

Die Folge kehrt leider wieder zu ihrem alten Format zurück und gibt den Juroren wieder mehr Platz in der Geschichte. Nicht nur, dass sie in den "lustigen" Intros spielen, nein, sie holen die Queens ab gehen mit Ihnen tanzen, wo sie, surprise surprise, auf Leona Lewis treffen. Ich bin sicher, dass es ein netter Abend war, aber ich bin bereits jetzt gelangweilt und wir haben gerade erst begonnen.

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2019-12-06|14:02 · von Rene K.

Wer auch immer die Sendung schreibt/Regie führt oder editiert hat weder Verständnis von Tempo oder Feingefühl. Da können sich deutsche Formate einiges von den amerikanischen Kollegen abschauen. Nicht nur sind die Sendungen endlos (mit Werbung mehr als 2 1/2 Stunden), es fehlt auch völlig das Gefühl, dass Geschehnisse organisch passieren. So platzieren die Juroren die Queens im Studio und fordern sie in einem billigen Griff nach Drama dazu auf, sich und Ihre Erfahrungen als LGBTQ+ Menschen der Öffentlichkeit zu entblößen. Und sein wir ehrlich, alle Reality TV Formate machen das, aber selten habe ich das so plump gesehen. Es wäre vielleicht weniger verzweifelt gewesen, hätte es einen Moderator gegeben, der dies sensibler angesprochen hat. Aber die Jury....dazu komme ich noch.

 

Trotz der durchsichtigen und peinlichen Art sind es wieder einmal die Queens, die alles retten und ehrlich, emotional und berührend über ihre Erfahrungen berichten. Über Angst, auf der Straße Händchen zu halten. Der psychische Stress der oft ein Coming Out begleitet. Eltern, die einen ablehnen. Der Schmerz den die Queens da Ausdruck verleihen war authentisch und jedem LGBTQ+ Menschen leider nur allzu bekannt. Leser, ich habe geweint.

 

Das Thema heute ist "Divas und Icons" und ist auf zwei Aufgaben aufgeteilt. Die Queens müssen einerseits allein eine Nummer einer Diva/Icon performen, und dann, in Gruppen zu je 3 aufgeteilt, einen Lip Sync Battle hinlegen. Offensichtlich eine Idee, die von Drag Race gestohlen ist (Staffel 8, Episode 2 - gern geschehen), stellt es die 3 Bottom Queens gegenüber die 3 Tops.

 

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2019-12-06|14:00 · von Rene K.

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@ProSieben/Screenshot

Katy Bähm: Katy performt Ariana Grande mit Verve. Es stimmt, dass ihr Lypsnc zu Beginn etwas shaky ist, und es gibt auch einen kleinen Fehler zu Beginn der Choreografie mit einem Tänzer. Dies ist in der Szene vorher geteased worden als Problem, weil Yonce die Tänzer für sich beansprucht, wird aber nie angesprochen oder aufgelöst. Wieder fragt man sich, wer hier eigentlich den Schnitt macht. In dem Battle ist sie einer der Besten, mit perfekten Lypsnc und immer im Moment dabei. Selbst wenn sie nicht im Rampenlicht steht, performt sie.

 

Yonce Banks: Real talk: Ja, sie kann tanzen. Aber Ihre Performances sind immer gleich, egal was sie sagt. Ich habe Augen im Kopf. Sie bietet seit 4 Folgen immer das Gleiche: Gleiche Haare, gleiches Make-Up, ähnliche Kostüme. UND: Das zweite Mal in 4 Folgen kann ich Deinen Schwanzabdruck durch das Kostüm sehen (siehe oben)! GIRL! Wenn Du schon einen Catsuit trägst, tuck gefälligst! Und wie die Jury das ignorieren kann ist mir ein Rätsel. (aber die Jury...dazu später) Ihre Performance im Battle ist schlecht. Einfach schlecht. Sie kennt die Worte nicht! Warum kommentiert das niemand?

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2019-12-06|13:59 · von Rene K.

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Bambi Mercury: THE.BITCH.IS.TEACHING.THE.CHILDREN! Mit ihrem Genderfuck Drag bietet Bambi wieder eine Lektion in queerer Geschichte, dieses Mal mit Ihrer Hommage an Klaus Nomi. Sie ist genial und ich habe (allegedly) laut aufgeschrien und geklatscht. Sie hätte den Sieg verdient. Ja, ihr Tanz im Battle war nicht der Beste, aber sie hat es gut überspielt und auf Ihre Art interpretiert. Ein Sieg ist hier überfällig.

 

Vava Vilde: Ihre Madonna Interpretation war zwar um einiges ruhiger als die anderen Perfomances, aber wasserdicht in ihrer Präzision und die Wildheit und der leichte Irrsinn den sie im Rapteil miteinbringt ist perfekt. Im Battle war sie mit Katy eine der besten Darbietungen. Eine ruhige Queen, ist sie immer noch unterschätzt. Wenn sie einmal auf der Bühne sich richtig gehen lässt, bläst sie alle weg. Ich bin ein Fan!

 

Catherrine Leclery: Die Königin des Old-School-Drags, zeigt sie den Kindern wie man es macht. Egal ob ich immer begeistert bin von ihren Darbietungen, muss man sagen, dass die Bühne ihr gehört wenn sie darauf steht. Ihre Whitney war perfekt und Ihre Performance im Battle solide.

 

Aria Adams: Die wilde Karte im Programm, weiß man nie was man von ihr bekommt. Sie schwingt zwischen sehr, sehr guten Auftritten (wie im Battle) und eher mauen (wie als Lady Gaga - aber Hut ab für den Mut live zu singen!) Mein Gefühl ist, dass sie noch etwas wachsen muss.

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2019-12-06|13:43 · von Rene K.

Lasst uns über die Jury reden: Mit dem Konzept, die Jury so prominent in der Show zu platzieren, tut die Sendung sich selbst keinen Gefallen. Es wird nur immer offensichtlicher und klarer was für eine Shitshow die Jury eigentlich ist. Wie kann man in einer queeren Reality Show jemanden hinsetzen, dem jegliches Gefühl für queere Geschichte und Referenzen fehlt? Das Problem bei Bill Kaulitz und Heidi Klum ist nicht, dass sie nicht wissen wer Klaus Nomi ist, das Problem ist dass ihnen jeglicher Kontext fehlt, in dem eine Drag Perfomance einzuordnen ist. Das ist, was Drag Race so erfolgreich macht! Die Juroren wissen wovon sie sprechen. Michelle Visage war Teil der verdammten Drag Balls in New York!

 

 

Und wir haben hier einen Bill Kaulitz sitzen, der außer einem leeren Blick und leeren Platitüden nichts beisteuert (Sidenote: Sein: "Ich wünschte Dein Papa würde das sehen." zu Katy nach Ihrem emotionalen Zusammenbruch auf der Bühne ist der Höhepunkt an dummen und regelrecht beleidigenden Aussagen.)

Und nachdem Conchita (als einziger Hoffnungsschimmer!) berechtigte Kritik an Yonce äußert, hält sich Klum die Ohren zu wie ein Kind!

 

 

All das zeigt sich in einem wirklich unglaublichen Ergebnis, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Katy Bähm, die eine der stärksten Performances diese Woche hingelegt hat muss nach Hause gehen. Yonce, die im besten Fall Mittelfeld war, und meines Erachtens gemeinsam mit Aria zu den Bottom Queens gehört hätte, gewinnt. Wenn ich mir die Augen verbinde und einen Namen aus einem Hut ziehe, macht das genauso viel Sinn.

 

Fazit: Die Sendung droht an der Inkompetenz seiner Macher zu scheitern. Die Queens tun ihr Bestes, aber die plumpe Regie, der unfokussierte Schnitt und die schiere Dummheit der Mehrheit der Jury lassen einen immer schaleren Geschmack zurück.


Note: 4

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